Die Kenntnisse und das Verständnis von den Abläufen innerhalb der Wertschöpfungsketten, auf verschiedenen geografischen Ebenen, ist eine Notwendigkeit für Beratungspersonen, Landwirt/innen, landwirtschaftliche Organisationen, aber auch für die Kantone um ihre kantonale Politik zur Förderung der Landwirtschaft entsprechend ausrichten zu können. Die AGRIDEA hat dazu wertvolle Instrumente zur Entscheidungshilfe entwickelt.
Methode Wertschöpfungskettenkarten
Um die Wertschöpfungsketten visuell darzustellen, sowohl für die Akteure der Wertschöpfungsketten als auch für externe Personen, hat AGRIDEA Wertschöpfungskettenkarten entwickelt, die für verschiedene geografischen Ebenen (kantonal, regional, national) angefertigt werden können. Diese Karten sind das Ergebnis aus einer Reihe von Gesprächen mit Fachleuten und Akteuren der betroffenen Wertschöpfungskette. Die vollständige und systematische Darstellung ermöglicht es verschiedene Wertschöpfungsketten und geografische Ebenen miteinander zu vergleichen (z.B. die Wertschöpfungskette Milch verschiedener Kantone) und zu verschiedenen Zeitpunkten.
Strategische Analyse von Wertschöpfungsketten FILAGRO
Die Inwertsetzung von landwirtschaftlichen Produkten erfolgt im Rahmen umfangreicher kollektiver Projekte für deren Umsetzung öffentliche und private Finanzierungen erforderlich sind. Um die Projektträger bei strategischen Entscheidungen und bei der Projektplanung zu unterstützen, hat die AGRIDEA Entscheidungshilfeinstrumente erarbeitet, getestet und weiterentwickelt. Die sogenannte FILAGRO-Methode ist eine präzise und individuell zugeschnittene Entscheidungshilfe, die auf einer gezielten Analyse jeder einzelnen Wertschöpfungskette basiert. Sie beinhaltet eine exakte und zuverlässige Bestandsaufnahme, die sich insbesondere auf die Karten der Wertschöpfungsketten stützt sowie einem partizipativen Prozess indem mit den Fachleuten der jeweiligen Wertschöpfungskette die relevanten strategischen Achsen und die durch den Kanton erwartete Unterstützung definiert werden.
Der FILAGRO-Ansatz ist weder ein theoretisches Modell noch ein von aussen vorgefertigtes allgemein anwendbares Erfolgsrezept, sondern ein partizipativer iterativer Prozess. Gemeinsam mit den Akteuren der Wertschöpfungsketten und den betroffenen öffentlichen Behörden wird nach optimalen Lösungen gesucht. Wir begleiten den gesamten Prozess und stellen die notwendigen Analysewerkzeuge zur Verfügung. Wir unterstützen unsere Kunden bei der Entwicklung von individuellen, spezifischen und Praxisorientierten Lösungen.
Resilienz
Ursprünglich entstammt das Konzept der Resilienz Disziplinen wie der Psychologie, den Forst- und Umweltwissenschaften. Es wurde kürzlich auf die Analyse der Resistenz gegenüber externen Schocks im Wirtschaftssektor ausgedehnt. Resilienz kann auf Ebene der landwirtschaftlichen Betriebe, Verarbeitungsbetriebe, Wertschöpfungsketten und der Region erhoben werden. Die möglichen externen Schocks sind vielfältig: klimatisch, epidemisch, politisch, Marktbedingt, persönlich, organisatorisch usw.
Weiterführende Informationen
Studie Cerqual – Modul Wertschöpfungsketten (2016-2020)
Der Bericht Wertschöpfungskette Schweizer Brotgetreide: Integration alternativer Bio-Getreide wurde für das Projekt CERQUAL - Lösungsansätze für die Produktion von Qualitätsgetreide auf wenig fruchtbaren Böden – unter Anwendung der Methode der strategischen Analyse von Wertschöpfungsketten FILAGRO (strategische Karten und Gruppen) erstellt. Um die Frage der kommerziellen Integration von alternativen Getreide in den Brotgetreidesektor zu beantworten wurde zuerst der Schweizer Brotgetreidesektor als Ganzes analysiert, danach mit einem Fokus auf Biogetreide und letztlich die alternativen Getreidesorten (Dinkel, Einkorn, Emmer usw.) betrachtet.
Bericht Modul Wertschöpfungsketten
Inwertsetzung der landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten im Kanton Freiburg – FILAGRO Freiburg (2015-2016)
Mit der Agrarpolitik 14-17, verliert der Kanton Freiburg Direktzahlungen und für die Freiburger Landwirt/innen wird es schwierig alle finanziellen Verluste, insbesondere der Wegfall der an Grosstierbezogenen Beiträge zu kompensieren. Um den Produktionswert der Landwirtschaft zu verteidigen, hat der Kanton Freiburg die AGRIDEA und die HAFL mit einer zweisprachigen Marktstudie (F/D) beauftragt mit dem Ziel Strategien für die einzelnen Wertschöpfungsketten zu definieren. Diese FILAGRO-Studie umfasste folgende Wertschöpfungsketten: Milch und Milchprodukte, Rind- und Schweinefleisch, Geflügel für die Fleischerzeugung, Gemüse und Kartoffeln; Brotgetreide.
Schlussbericht Teilbericht «Rind- und Schweinefleisch» (F)
Studie «Agriculture genevoise 2030» – Modul Wertschöpfungsketten (2016)
Das Projekt «Agriculture genevoise 2030», , das von Agrigenève und der Generaldirektion für Landwirtschaft des Staates Genf in Auftrag gegeben wurde, hatte zum Ziel, eine Vision für die Genfer Landwirtschaft im Jahr 2030 zu entwickeln und die notwendigen Begleitmassnahmen zu definieren. Diese Arbeit wurde durch einen vorausschauenden und partizipatorischen Ansatz unter breiter Beteiligung aller Akteure aus Produktion, Wertschöpfungsketten sowie Institutionen durchgeführt.
In diesem Rahmen wurde eine Inventarisierung der kantonalen Wertschöpfungsketten auf der Grundlage von Interviews nach dem FILAGRO-Ansatz durchgeführt und in Workshops validiert.
Bericht Modul Wertschöpfungsketten (F)
Inwertsetzung von Tessiner Milchprodukten– FILAGRO Tessin (2014)
Angesichts der besorgniserregenden Entwicklung des Industriemilchpreises benötigte das kantonale Landwirt-schaftsamt fundierte Informationen zu den aktuellen Absatzkanälen von Milch im Kanton Tessin, sowie eine Analyse verschiedener Diversifizierungs-Projekte, die von Produzenten insbesondere im Berggebiet vorge-schlagen wurden. Insgesamt galt es eine Strategie zur Steigerung der Wertschöpfung von Kuh- und Ziegenmilch für den ganzen Kanton zu erarbeiten.
Inwertsetzung der landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten im Kanton Waadt– FILAGRO Vaud (2009-2011)
«Wie kann eine Wertsteigerung der Produkte in den Wertschöpfungsketten des Kantons erreicht werden? Wie können die verschiedenen Wertschöpfungsketten im Fall eines Freihandelsabkommens mit der Europäischen Union weiterbestehen und wie können sie gestärkt werden?» Um diese Fragen beantworten zu können, müssen genaue Kenntnisse über die aktuellen Vermarktungsstrategien und Entwicklungsprojekte der verschiedenen Akteure vorhanden sein. Die AGRIDEA hat deshalb im Auftrag des Waadtländer Landwirtschaftsamtes eine präzise Studie durchgeführt die 12 Wertschöpfungsketten von Agrarprodukten des Kantons untersucht: Brotgetreide, Ölsaaten, Gemüse, Kartoffeln, Früchte, Wein, Milchprodukte, Rindfleisch, Schweinefleisch, Schaffleisch, Geflügel und Eier.
Markstudie im Rahmen des Projekts «Offensive Spezialkulturen» (2021-2022)
Mit diesem Projekt will der Kanton Luzern attraktive Alternativen zur Tierhaltung schaffen, um Tierhaltungsbetriebe und Emissionen zu reduzieren. Das Ziel dieses Projekts liegt darin, das Potenzial verschiedener Spezialkulturen als Alternative zur Tierhaltung zu prüfen. Mittels Interviews bei verschiedenen Marktteilnehmern in der Region Luzern/Zentralschweiz wurden die Kulturen mit dem grössten Marktpotenzial ausgewählt. Mit diesen Kulturen führte die ZHAW anschliessend eine Standortanalyse durch und ermittelte unter verschiedenen Klimaszenarien welche Kulturen insgesamt am meisten Potenzial für die Region haben. Im anschliessenden Förderprogramm wird deren Anbau auf Pilotbetrieben unterstützt.
Studie zum Schlachtbedarf von Genf und seiner Region (2014)
Das Projekt « Regionaler Bedarf an Schlachthöfen in Genf und seiner Region» ist eine grenzübergreifende französisch-schweizerische Studie. In 2012, beschäftigten sich beide Seiten der Genfer Grenze mit der Frage der Aufrechterhaltung von veraltenden Schlachthöfen. AGRIDEA koordinierte eine systematische Bestandsaufnahme der aktiven Schlachthöfe im Perimeter Genf und seiner Region, in Zusammenarbeit mit Agrigenève und Prométerre (Schweizer Bezirke) sowie den Landwirtschaftskammern der Departementen Ain und Haute-Savoie (betroffene Gemeinden in Frankreich). Abgesehen von grenzübergreifenden Aspekten, zeigt diese Studie die Komplementarität zwischen «grossen Betrieben» und «Betrieben mit geringer Kapazität» auf.
Der Bericht (F) ist online verfügbar
Studie zum Umzug und der Renovierung des Schlachthofs von Rolle (2014)
Im Rahmen seiner Raumplanungspolitik, hat die Gemeinde Rolle entschieden den Pachtvertag mit der Betriebsgenossenschaft des regionalen Schlachthofes von Rolle und Umgebung (CARRE) zu kündigen. Die Genossenschaft fordert einen neuen Standort für einen regionalen Schlachthof. Die Studie gibt Aufschluss auf Fragen zur optimalen Grösse dieses neuen Schlachthofs sowie zu den angebotenen Dienstleistunge
Merkblatt Die Resilienz der Schweizer Landwirtschaft stärken
Die Landwirtschaft hat sich in den vergangenen Dekaden stark gewandelt und sich steten Herausforderungen gestellt. Mit dem Klimawandel, den sich ändernden Marksituationen und wachsenden Forderungen aus der Gesellschaft zunehmend Risiken ausgesetzt. Die Betriebsführung muss diesen Herausforderungen Rechnung tragen. Die AGRIDEA hat zu diesem Thema ein Merkblatt erarbeitet, das einen Gesamtüberblick anhand von Beispielen aus der Praxis in der Schweiz.
Rethink (2014-2015)
Im Rahmen des europäischen Forschungsprogramms Rethink hat die AGRIDEA eine Fallstudie im Kanton Bern zur Resilienz der Wertschöpfungskette Milch durchgeführt. Angesichts der Reform der Agrarpolitik einerseits und den Marktproblemen des Emmentaler AOP andererseits, haben die Unternehmer Widerstandsstrategien entwickelt um die Milchproduktion und Verarbeitung im Kanton aufrecht zu erhalten.
Weiterbildungen
Publikationen
Alle verfügbaren Publikationen
Merkblatt Resilienz in der Landwirtschaft
Merkblatt Wertschöpfungskette Schweizer Milch
Merkblatt Wertschöpfungskette Kalbfleisch
Merkblatt Wertschöpfungskette Rindfleisch
Merkblatt Wertschöpfungskette Schweinefleisch
Portraits innovative Agro-Food-Wertschöpfungsketten
Online-Publikationen auf agripedia.ch
Nährwert- und Umweltkennzeichnungen
Online-Publikationen auf agripedia.ch
Pflanzliche Proteine in der Schweiz
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